Testinstallationen

Testinstallation für On-Premises Kunden - wann und wie?

Übersicht

In Vertec kann viel Customizing betrieben werden. So können Kunden mit eigenen Scripts arbeiten, Linktypen anlegen, Listeneinstellungen konfigurieren und vieles mehr.

Bei einem Update von Vertec kann es sein, dass sich gewisse Änderungen im Vertec-Modell oder in gewissen Abläufen ergeben, dass sich Begriffe ändern oder Dinge, die relativ wenig verwendet werden, von der Oberfläche verschwinden, um anderem Platz zu machen.

In Bezug auf die Daten ist dies beim Konvert kein Problem. Allerdings kann es sein, dass sich bei kundenspezifischen Einstellungen Anpassungen ergeben, die manuell durchgeführt werden müssen.

Wer sollte eine Testinstallation durchführen?

(Nur On-Premises Kunden)

In folgenden Fällen empfiehlt es sich, vor dem Update eine Testumgebung aufzusetzen und Ihr Vertec zu testen, bevor die aktive Installation aktualisiert wird:

  • Wenn viele User damit arbeiten.
  • Wenn die Vertec Installation nach einem Update sofort voll einsatzfähig sein soll.
  • Bei grossen Versionssprüngen.
  • Wenn viel Customizing betrieben wurde, also bei hohem Komplexitätsgrad der Installation (z.B. viele Zusatzklassen, Linktypen und Scripts).
  • Um Features einer neuen Version auszuprobieren, ohne den laufenden Betrieb zu beeinflussen.

Eine Testinstallation soll der produktiven Installation so nahe wie möglich kommen. So sollte beispielsweise der Datenbankserver (Firebird, MS SQL-Server) derselbe sein wie der produktive und die Datenbank, die Sie testen, sollte möglichst aktuell sein.

Aufsetzen der Testinstallation

Eine Testinstallation kann auf einem neuen Rechner bzw. einer VM (Virtual Machine) oder auf dem gleichen Server aufgesetzt werden. Wir empfehlen die Testinstallation auf einem separaten Rechner, um mögliche Auswirkungen auf das Produktivsystem zu vermeiden.

Installation auf einem neuen Rechner oder einer VM

  1. Installieren Sie die neue Vertec Version auf dem neuen Rechner.
  2. Nehmen Sie ein möglichst aktuelles Backup der Vertec Datenbank, oder:
  3. Machen Sie ein Backup der bestehenden Datenbank (für MS SQL-Server machen Sie ein Backup wie gewohnt).
  4. Kopieren Sie das erstellte Backup auf den neuen Rechner und laden Sie es als produktive Datenbank.
  5. Führen Sie einen Konvert durch.
  6. Starten Sie die Vertec Desktop App. Der Startvorgang kann beim ersten Starten nach dem Konvert etwas länger dauern.

Quell-Version bis 6.4.0.9

Ab Vertec Version 6.4.0.10 befinden sich die Berichtsvorlagen nicht mehr auf dem Filesystem, sondern direkt in der Vertec Datenbank.

Beim ersten Aufstarten der Vertec Desktop App nach dem Konvert werden die Berichtsvorlagen vom Filesystem in die Datenbank kopiert. Voraussetzung dafür ist, dass diese auf dem Filesystem gefunden werden können. Dabei richtet sich Vertec nach dem Vorlagenpfad für Word-Berichte, welcher in den Systemeinstellungen Allgemein angegeben ist. Am Schluss des ersten Aufstartens, wenn alle Vorlagen geladen sind, wird diese Systemeinstellung in der Ziel-Datenbank gelöscht.

Falls Sie also eine Vertec Version bis 6.4.0.9 mit einer neueren Version testen wollen, müssen Sie sicherstellen, dass die Vorlagen auch auf dem Testserver unter dem gleichen Pfad erreichbar sind wie in der Quell-Datenbank. Richten Sie also auf dem neuen Server ein entsprechendes Netzlaufwerk ein oder legen Sie die Vorlagen lokal am gleichen Ort ab wie auf dem Quell-Server.

  1. Starten Sie dann die Vertec Desktop App. Der Startvorgang kann beim ersten Starten nach dem Konvert etwas länger dauern.
  2. Kontrollieren Sie, ob Ihre Vorlagen vorhanden sind. Das genaue Vorgehen ist im Artikel Umstellung 6.4.0.10: Berichtsvorlagen nicht mehr auf dem Filesystem beschrieben.

Installation auf dem gleichen Server

Eine Testinstallation auf dem gleichen Server zu betreiben wie die produktive ist möglich, es muss jedoch sehr genau darauf geachtet werden, die beiden Installationen zu trennen, damit es nicht zu Auswirkungen auf das produktive System oder gar zu einer Vermischung von Daten kommt. Die folgende Anleitung sollte deshalb sehr genau befolgt und in angegebener Reihenfolge durchgeführt werden.

Testinstanz einrichten

  1. Als erstes wird die bestehende Installation manuell kopiert:
    • Legen Sie ein neues Verzeichnis an, z.B. VertecTest, und stellen Sie sicher, dass Sie darin Schreibberechtigung haben. 
    • Kopieren Sie dann die gesamten Dateien und Unterordner Ihres produktiven Vertec Installationsverzeichnisses in das neu erstellte Verzeichnis VertecTest.
    • Falls Sie mit Microsoft SQL Server arbeiten, erstellen Sie dort eine temporäre Datenbank von Vertec, z.B. VertecTest, und laden Sie ein möglichst aktuelles Backup der bestehenden Datenbank in diese temporäre Datenbank.
  2. Nun passen Sie die Einstellungen im Vertec.ini - File unter VertecTest so an, dass sie auf keinen Fall mit der produktiven Installation interagiert:
    • Ändern Sie Pfad (ServerName) so, dass er auf die Datenbank im Testverzeichnis zeigt.
    • Falls Sie mit MS SQL Server arbeiten, geben Sie unter Initial Catalog den Instanznamen der Testinstallation an.
    • Am besten geben Sie der Testinstallation entsprechenden Instanz-Namen, damit Sie beim Starten von Vertec gleich sehen, ob es sich um die Testinstallation handelt.
    • Setzen Sie alle verwendeten Ports unterschiedlich zur produktiven Installation. Beispiel:
      Vertec.ini (produktiv) Vertec.ini (VertecTest)

      [Database]
      ServerName=MYSERVER:C:\Programme\Vertec\DB\Vertec.fdb
      User Name=SYSDBA
      Password=Um-sKbZ5L96pWV+Z
       

      [CloudServer]
      Server Address=MYSERVER
      Server Port=8081
      Management Port=8082
      Notif Server=True

      [Notif]
      Host=MYSERVER
      Port=8091
      PollInterval=10000

      Falls die Desktop App noch irgendwo verwendet wird, zusätzlich:

      [Indexing]
      Host=MYSERVER
      Port=8092

      Siehe dazu Indexing Section für die Volltextsuche [Indexing]

      [Database]
      ServerName=MYSERVER:C:\Programme\VertecTest\DB\Vertec.fdb
      User Name=SYSDBA
      Password=Um-sKbZ5L96pWV+Z
      InstanceName=VertecTest

      [CloudServer]
      Server Address=MYSERVER
      Server Port=9081
      Management Port=9082
      Notif Server=True

      [Notif]
      Host=MYSERVER
      Port=9091
      PollInterval=10000

      Falls die Desktop App noch irgendwo verwendet wird, zusätzlich:

      [Indexing]
      Host=MYSERVER
      Port=9092

      Siehe dazu Indexing Section für die Volltextsuche [Indexing]

    • Speichern Sie die Änderungen.
  3. Installieren Sie mit dem Vertec.CloudServer.exe im Verzeichnis VertecTest einen zweiten Cloud Server Dienst und starten Sie ihn.

Damit ist die Testinstanz parat und die Vertec Cloud App kann in der Testumgebung erstmalig gestartet werden.

Einstellungen in der Testinstanz anpassen

Wenn Sie Vertec in der Testumgebung das erste Mal starten, ist es wichtig, dass Sie gewisse Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Dokumentspeicherung
  • Ist die Dokumentspeicherung in Ihrem Vertec normalerweise auf Dateisystem oder DMS eingestellt, haben Sie zwei Möglichkeiten:
    1. Sie ändern den Dokumentenpfad (Basispfad), um sicherzustellen, dass Sie bei Ihren Tests keine produktiven Berichte überschreiben oder Testberichte in Kundenverzeichnissen anlegen.
    2. Sie stellen die Dokumentspeicherung in Ihrer Testumgebung auf Intern. Damit werden alle Dokumente, die Sie anlegen, automatisch in der Testdatenbank gespeichert (empfohlen).
  • Ist die Dokumentspeicherung sowieso schon auf Intern gestellt, müssen Sie nichts tun, die Dokumente befinden sich in der Datenbank, mit der Sie gerade arbeiten, und werden auch da gespeichert.
Buchhaltung

Arbeiten Sie mit einer Schnittstelle zu einem Buchhaltungsprogramm, müssen Sie sicherstellen, dass Sie nicht in die produktive Buchhaltung buchen. 

Am einfachsten deinstallieren Sie dafür die Schnittstelle(n) in Ihrem Test-Vertec. Möchten Sie jedoch in der Testumgebung auch das Buchen testen, ändern Sie die Pfade zu den Mandanten in den Systemeinstellungen Buchhaltung (und allenfalls an weiteren Orten, beachten Sie die Beschreibung Ihrer Schnittstelle).

Outlook App

Möchten Sie die Testversion auch mit der Vertec Outlook App testen, empfehlen wir Ihnen, dafür in Outlook einen separaten Testuser zu verwenden und die Outlook App für die Testversion als separate App (z.B. Vertec Outlook Test) zu registrieren und in den Systemeinstellungen Vertec Apps die entsprechenden Parameter zu hinterlegen. 

Testinstanz updaten

Haben Sie alle obigen Schritte durchgeführt, können Sie nun bei Bedarf die Testinstanz auf eine neuere Version updaten. 

Schliessen Sie dafür die Vertec Cloud App wieder und stoppen Sie den Dienst der Testinstanz.

Da sich die Testumgebung auf dem produktiven Server befindet, wird der Dienst des produktiven Vertec während des Setups heruntergefahren, da der Setup nur einen Dienst kennt. Deshalb erzeugt ein Setup des Testservers auch einen Unterbruch im produktiven Vertec. Die User müssen vorgängig informiert werden, Vertec zu verlassen.

  • Führen Sie dann den Setup auf die aktuelle Vertec Version durch. 
  • Starten Sie den Dienst der Testinstanz wieder (und stellen Sie sicher, dass auch der Dienst des produktiven Vertec wieder läuft).
  • Starten Sie die Vertec Desktop App in der Testumgebung und führen Sie den Datenbank Konvert durch.
  • Für MS SQL-Server führen Sie einen Datenbank Konvert gemäss dem Artikel durch, unter Verwendung der temporären Datenbank. Achten Sie darauf, dass Sie die Pfade der logischen Files entsprechend anpassen, damit nicht aus Versehen die aktive Vertec Datenbank überschrieben wird.

Danach können Sie die Vertec Testumgebung wieder mit der Vertec Cloud App oder der Vertec Web App öffnen und Ihre Tests darin durchführen. 

Das sollte getestet werden

Es sollten vor allem die kritischen Abläufe und Strukturen getestet werden und dafür die für den Betrieb wichtigen Funktionen ausgeführt werden. Dies ist von Betrieb zu Betrieb verschieden, was jedoch meistens dazugehört sind:

Wir empfehlen, dass Key-User ihre jeweiligen Arbeitsabläufe testen sollten, z.B. die Administration die Rechnungsstellung oder die Projektleitung die Auswertungen.

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